Veranstaltung: | 3. Landesmitgliederversammlung 2023 |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Arbeitsprogramm |
Antragsteller*in: | Landesvorstand GRÜNE JUGEND Sachsen-Anhalt (dort beschlossen am: 19.10.2023) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.10.2023, 18:21 |
A1: Arbeitsprogramm 2024
Antragstext
Das vorliegende Arbeitsprogramm beschreibt die Arbeitsschwerpunkte des
Landesvorstandes der GRÜNEN JUGEND Sachsen-Anhalt im Jahr 2024. Als erstes
Arbeitsprogramm eines GRÜNE JUGEND Sachsen-Anhalt Landesvorstandes ist es auch
ein Pilotprojekt, welches zum Ende der Wahlperiode evaluiert wird. Ziel des
Arbeitsprogramms ist es einerseits, eine Leitlinie für den auf dieser
Landesmitgliederversammlung gewählten Landesvorstand zu sein; zum anderen soll
es der Transparenz dienen und allen Mitgliedern der GRÜNEN JUGEND Sachsen-Anhalt
eine Mitbestimmungsmöglichkeit zu den Aktionen und Bestrebungen im nächsten Jahr
geben. Daher ist es explizit erwünscht, Änderungsanträge an dieses Programm zu
stellen, die weitere Anregungen für die Landesvorstands- und
Landesverbandsarbeit geben.
Verbandsarbeit
Landesmitgliederversammlungen
Im Jahr 2024 werden wir zwei, statt bisher drei Landesmitgliederversammlungen
stattfinden lassen. Dies schafft mehr Kapazitäten, Zeit und finanzielle Mittel,
um anderweitige Bildungsangebote, Fördermaßnahmen für bspw. FLINTA* (Frauen,
Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) oder Kampagnenaktionen
zu organisieren. Die beiden Landesmitgliederversammlungen werden im Frühjahr und
im Herbst stattfinden und einen konkreten inhaltlichen Rahmen haben. Im Frühjahr
widmen wir uns dem Thema Antifaschismus und im Herbst konzentrieren wir uns auf
eine inhaltliche Vorbereitung zur Bundestagswahl 2025 (mehr siehe
Bildungsarbeit).
Kreisverbände
Die Kreisverbände sollen im nächsten Jahr, mehr als bisher, zentraler Ort
unseres Aktivismus sein. Hier finden die Aktiventreffen statt, hier kommen
unsere Neumitglieder das erste Mal in den Verband und hier treffen wir unsere
Bündnispartner*innen bei Demos oder gemeinsamen Aktionen. Um die Kreisverbände
noch mehr in ihrer Arbeit zu entlasten, wollen wir schauen, wie sich Prozesse
vereinfachen lassen und Ressourcen teilen, z.B. zu gut funktionierenden
Vernetzungsangeboten oder kostengünstigen Veranstaltungsorten. Wo möglich und
gewünscht, werden die Mitglieder des Landesvorstands die Kreisvorstände bei
Klausuren oder Vorstandssitzungen unterstützen. Auch wollen wir mehr
Veranstaltungen als Kooperation zwischen den Kreisverbänden und dem
Landesverband organisieren um so die Arbeit vor Ort zu unterstützen. Das Format
der Verantwortungsträger*innentreffen, welches im Jahr 2023 zum ersten Mal
stattgefunden hat, möchten wir im nächsten Jahr fortführen und zwei Mal
zusammenkommen, um über aktuelle politische Themen oder auch die strategische
Ausrichtung unseres Landesverbandes zu diskutieren. Dabei möchten wir diese
Vernetzung ausweiten und nicht nur Kreisvorstandsmitglieder, sondern auch
Teammitglieder und aktive Basismitglieder einladen, die dann vor Ort als
Multiplikator*innen agieren können. Natürlich streben wir auch im nächsten Jahr
Neugründungen von Kreisverbänden, gerade in ländlichen Regionen an und
unterstützen unsere neueren Kreisverbände aus diesem Jahr. Dafür haben wir im
Haushalt eine Umstrukturierung vorgesehen. Wir wollen vor allem die kleinen
Kreisverbände und die, die keine umfangreiche Finanzierung durch ihren
jeweiligen Partei-Kreisverband erhalten solidarisch entlasten.
Teams
Die Landesteams haben sich als gut funktionierende Struktur herausgestellt,
durch die Mitglieder auch niedrigschwellig Verantwortung übernehmen können und
der Landesvorstand in seiner Arbeit entlastet wird, indem er jediglich
koordinierende Aufgaben übernimmt.
Deshlab werden wir die Arbeit im Social-Media Team, im Bildungsteam und im
Awarenessteam im kommenden Jahr weiterführen. Auch möchten wir die Möglichkeiten
der Mitarbeit in den Teams transparenter machen und so noch mehr Beteiligung
fördern. Als langfristige Perspektive streben wir eine Professionalisierung der
Teams durch gewählte Positionen an und werden dafür im Jahr 2024 auf klare
Strukturen und Arbeitsabläufe hinwirken. Außerdem möchten wir die Bisherige
Begrüßung und Betreuung von Neumitgliedern in einem neuen Team verstetigen und
so auch hier Arbeitsprozesse vereinfachen und z.B. Best-Practice Beispiele
leichter teilen.
Mitgliederförderung
Die größte Hürde, die wir momentan im Verband erleben sind personelle Lücken.
Oftmals haben wir richtig gute Ideen, können sie aber nicht umsetzen, da uns die
Leute fehlen. Auch sehen wir wie viele Kreisverbände Probleme haben, ihre
Vorstände zu füllen, weil es einfach nicht genug Aktive gibt, die genug
Kapazitäten für eine Verantwortungsposition haben. Deshalb werden wir im
nächsten Jahr einen besonderen Fokus auf die Neumitgliedergewinnung und
Mitgliederförderung legen. Dazu nutzen wir vor allem die Kampagnenzeit zur
Kommunal- und EU-Wahl. Unsere Verantwortungsträger*innen vor Ort möchten wir mit
der Aufgabe, diese vielen neuen Mitglieder richtig einzubinden aber nicht allein
lassen. Neben Skillsharings zur Neumitgliederbetreuung oder Unterstützung durch
das Team, haben wir im Jahr 2023 eine Neumitgliederhandreichung erarbeitet, die
wir im nächsten Jahr in die Kreisverbände geben werden. Auch wollen wir bei
gemeinsamen Vernetzungen wie den Verantwortungsträger*innentreffen vermehrt über
die Förderung von Frauen, Lesben, inter, nicht-binären, trans und agender
Mitgliedern sprechen. Gemeinsam mit den anderen Ostlandesverbänden planen wir
außerdem ein FLINTA* Förderwochenende, welches mit Geldern aus dem
Bundeshaushalt finanziert wird. Die Förderung von bestimmten von Diskriminierung
betroffenen Gruppen innerhalb unserer Mitglieder ist ein wichtiger Teil unserer
Verbandsarbeit. So werden wir auch an der Umsetzung der antirassistischen
Verbandsstrategie weiterarbeiten und vor allem während der Kampagnenzeit neue
Zielgruppen ansprechen.
Bildungsarbeit
Bildungsarbeit ist der Grundpfeiler unseres politischen Handelns. Für eine klare
Sicht auf aktuelle Krisen und die Herausforderungen unserer Zeit braucht es eine
gesellschaftliche Analyse - und das von Links. Es braucht aber auch konkrete
Skills für das politische Arbeiten vor Ort. Ein Schwerpunkt von Bildungsarbeit
wird deshalb mit Blick auf die Wahlkämpfe in den kommenden Jahren die
Herstellung von Kampagnen-Fähigkeit sein. Im kommenden Jahr möchten wir die
Bildungsarbeit deshalb massiv ausbauen. Unabhängig von unseren Veranstaltungen,
wollen wir weiterhin an die Bildungsangebote des Bundesverbands und der Mitte-
Ost-AG anknüpfen und unsere Mitglieder zu diesen mobilisieren. Digitale
Bildunsgformate haben sich im Jahr 2023 nicht bewehrt und werden deshalb nur
noch sporadisch angewendet werden.
Frühjahrs Landesmitgliederversammlung
Das Erstarken der AfD und der Rechtsruck der konservativen Kräfte bereiten uns
große Sorgen. Gerade in Ostdeutschland nehmen sie mit vermeintlich sozialen
Themen und populistischen Antworten auf Abstiegsängste viel Raum ein. Das ist
eine Entwicklung, die nicht missachtet werden darf. Als antifaschistischer
Verband halten wir klar dagegen. Doch unser Antifaschismus muss mehr sein als
nur das "FCK NZS" Schild auf der Demo. Statt die soziale Frage rechten Kräften
zu überlassen müssen wir eine Alternative von links anbieten. Wie genau eine
solche Alternative aussehen kann und was sozialer Antifaschismus ist, klären wir
bei unserer Frühjahrs Landesmitgliederversammung und bereiten uns damit auch auf
eines unserer Kernthemen in der Kommunal- und EU-Wahlkampagne vor.
Get Readies
Mit den Get Readies wollen wir uns im nächsten Jahr die Themen aus der
Wahlkampfkampagne genauer vornehmen. Damit beschaffen wir uns know-how über die
Themen Klima, Soziales, Asyl und Antifaschismus denn eine gute inhaltliche
Grundlage ist essenziell um in der Kampagnenzeit sprechfähig zu sein und echte
Antworten auf die Fragen unserer Zeit zu haben. Auch werden die Get Readies der
Ort für methodische Weiterbildungen sein z.B. durch Ansprache- oder
Argumentationstrainings.
Herbst Landesmitgliederversammlung
Nach der Wahl ist vor der Wahl. Denn nach einer krassen Kampagne zur Kommunal-
und EU-Wahl stehen wir im Herbst 2024 schon wieder vor der nächsten Wahl.
Dementsprechend werden wir uns zum Ende des Jahres thematisch auf die
Bundestagswahl 2025 vorbereiten. Außerdem wird hier turnusgemäß der
Landesvorstand gewählt.
Bildungsteam
Mit der Gründung des Bildungsteams gehen wir in der Professionalisierung unseres
Verbands einen Schritt weiter. Das Team wird im nächsten Jahr die Konzipierung
und Koordinierung der Bildungsarbeit auf den Landesmitgliederversammlungen und
weiteren landesweiten Bildungsveranstaltungen übernehmen, aber auch die
Bildungsarbeit vor Ort unterstützen. Damit schaffen wir auf unseren landesweiten
Aktionen einen stimmigen Rahmen und entlasten vor allem unsere kleineren
Kreisverbände, die selbst keine Kapazitäten für gute Bildungsarbeit haben.
Methodische Bildungsarbeit
Im Rahmen der Kampagnenzeit werden wir im nächsten Jahr verschiedene methodische
Bildungsangebote für Verantwortungsträger*innen anbieten und unseren Verband von
Social-Media, über Mitgliederförderung, bis hin zu Pressearbeit so noch weiter
professionalisieren.
Finanzen
Der Haushalt bildet den materiellen Rahmen unseres Aktivismus und orientiert
sich eng an diesem Arbeitsprogramm. Mehr Geld bedeutet auch mehr Möglichkeiten
für Bildungsarbeit, coole Aktionen oder z. B. unterstützendes Personal. Deshalb
ist es uns ein besonderes Anliegen, im nächsten Jahr verstärkt unsere Einnahmen
zu steigern. Dafür bitten wir Mandatsträger*innen regelmäßig um Spenden und sind
im stetigen Austausch mit Bündnis 90/Die Grünen. So konnten wir z. B. bereits in
diesem Jahr eine Erhöhung der Stunden unseres Landesgeschäftsführers erzielen,
die im Jahr 2024 fortgeführt wird.
Öffentlichkeitsarbeit
Zur Kommunal- und EU-Wahl werden wir im nächsten Jahr auch wieder vermehrt in
der Öffentlichkeit stehen. Deshalb ist es wichtig, hier unsere Fähigkeiten auf
allen Ebenen auszubauen.
Pressearbeit
Im Jahr 2024 wollen wir uns wieder stärker der Pressearbeit widmen. So wollen
wir öfter aktuelle landespolitische Entscheidungen als Anlass für
Pressemitteilungen nutzen und so unsere Positionen in die Landespolitik tragen.
Auch wollen wir die Pressearbeit erleichtern. Wir wissen, dass das ein
zeitaufwendiger und nicht ganz einfacher Prozess sein kann, vor allem für junge
Kreisvorstände. Deshalb wollen wir nicht nur relevante Kontakte bündeln, sondern
in der Kampagnenzeit gemeinsame Wordings erarbeiten und diese den Kreisverbänden
zur Verfügung stellen, um schneller auf bestimmte Situationen im Wahlkampf
reagieren zu können.
Social-Media
Da wir im nächsten Jahr vor allem neue Mitglieder gewinnen wollen, möchten wir
auch unsere Social-Media-Strategie darauf ausrichten und hier besonders aktiv
sein, sowie regelmäßig evaluieren, was gut funktioniert. Auch wollen wir die
Kreisverbände durch Social-Media unterstützen, z.B. durch gemeinsame Posts oder
das Teilen von Aktionen über die landesweiten Kanäle. Außerdem wollen wir
vermehrt TikTok bespielen um neue Zielgruppen zu erreichen. Facebook und X
(ehemals Twitter) haben sich für uns nicht als nützlich erwiesen und werden
deshalb kaum Fokus sein. Mit dem Bundeskongress 2023 wird es ein neues Corporate
Design geben, welches wir übernehmen werden.
Social-Media-Team
Das Social-Media-Team plant monatlich die Posts des Landesverbands und erstellt
diese. Es begleitet außerdem nach Möglichkeit Aktionen und Veranstaltungen wie
Demos oder Mitgliederversammlungen und bereitet diese für unsere Kanäle auf.
Dabei hat das Team aktuelle Trends immer im Blick. In Zukunft soll das Social-
Media-Team außerdem noch enger mit den Social-Media-Teams oder Beauftragten der
Kreisverbände zusammenarbeiten.
Bündnisarbeit
Um unsere Forderungen weiterhin auch abseits von Parlamenten in die Gesellschaft
tragen zu können, braucht es starke Bündnisse, die den Druck auf der Straße
erhöhen. Bündnisarbeit wird deshalb auch im Jahr 2024 eine wichtige Rolle für
die GRÜNE JUGEND Sachsen-Anhalt spielen. Dabei möchten wir den Kontakt zu
unseren bestehenden Bündnispartner*innen verbessern, sowie neue Bündnisse
eingehen und vor allem die Bündnisarbeit auf Kreisverbandsebene erleichtern.
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